Die Symptome der Wechseljahre sind so vielfältig wie die Frauen, die sie erleben. Die Wechseljahre können sich wie eine Achterbahnfahrt anfühlen, aber du bist nicht allein. Millionen Frauen durchleben diese Phase und stellen sich den Herausforderungen jeden Tag neu. Es gibt so viele Hilfsmittel und Möglichkeiten, um die Symptome zu lindern und diese Zeit als neuen Anfang zu betrachten. Neben den häufigsten Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Gewichtszunahme gibt es eine Vielzahl weiterer Beschwerden, die in den Wechseljahren auftreten können. Hier eine Übersicht über weitere wichtige Symptome, die du im Auge behalten solltest:
Unregelmäßige Menstruation
In der Perimenopause kann es zu unregelmäßigen Zyklen kommen. Die Periode wird kürzer, länger oder bleibt ganz aus, bevor sie endgültig aufhört.
💡 Tipp: Führe ein Tagebuch über deinen Zyklus, um Veränderungen besser im Blick zu behalten. Das hilft auch deinem Arzt bei der Einschätzung.
Depressive Verstimmungen und Angstzustände
Hormonelle Schwankungen wirken sich auch auf die Psyche aus. Einige Frauen erleben depressive Phasen oder vermehrte Ängste, die sie vorher nicht kannten.
💡 Tipp: Regelmäßige Bewegung und Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, deine Stimmung zu stabilisieren. Zögere nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn du dich überfordert fühlst.
Reizbarkeit
Neben Stimmungsschwankungen kann eine erhöhte Reizbarkeit auftreten, die alltägliche Situationen emotional aufwühlender macht.
💡 Tipp: Nimm dir bewusste Pausen im Alltag und versuche, stressige Situationen durch Atemübungen oder Spaziergänge zu entschärfen.
Hitzewallungen
Plötzliche Wärmeempfindungen, die sich über den ganzen Körper ausbreiten, sind eines der bekanntesten Symptome der Wechseljahre.
💡 Tipp: Halte immer einen Ventilator, kühle Tücher oder Eiswasser griffbereit. Leichte Kleidung aus Naturstoffen wie Baumwolle hilft ebenfalls.
Nächtliche Schweißausbrüche
Schweißausbrüche in der Nacht können den Schlaf stören und zu Müdigkeit am nächsten Tag führen.
💡 Tipp: Sorge für eine angenehme Schlafumgebung mit einer kühlenden Bettdecke und halte das Schlafzimmer gut belüftet. Vermeide Alkohol und scharfe Speisen vor dem Schlafengehen.
Schlafstörungen
Viele Frauen klagen über unruhigen Schlaf oder Schlaflosigkeit, was tagsüber zu Erschöpfung führt.
💡 Tipp: Halte feste Schlafzeiten ein und vermeide abends Bildschirme. Ein warmes Bad oder eine Tasse Kräutertee kann entspannend wirken.
Stimmungsschwankungen
Hormonschwankungen führen oft zu abrupten Stimmungswechseln, die von Euphorie bis zu Traurigkeit reichen können.
💡 Tipp: Finde eine regelmäßige Routine, die dir Halt gibt, und baue Aktivitäten ein, die dir Freude bereiten – wie Bewegung, Hobbys oder Zeit mit Freunden.
Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisprobleme (Brainfog)
Es kann plötzlich schwerfallen, sich zu konzentrieren oder sich an einfache Dinge zu erinnern.
💡 Tipp: Plane bewusste Pausen ein, mach Gedächtnisübungen und halte wichtige Dinge schriftlich fest, um den Überblick zu behalten.
Müdigkeit
Andauernde Erschöpfung kann trotz ausreichend Schlaf auftreten und den Alltag stark beeinträchtigen.
💡 Tipp: Achte auf eine ausgewogene Ernährung und Bewegung, um Energielevel zu stabilisieren. Nimm dir bewusst Auszeiten zur Regeneration.
Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen
Hormonelle Veränderungen können zu Gelenk- und Muskelschmerzen führen, die besonders morgens oder nach längeren Ruhephasen auftreten.
💡 Tipp: Regelmäßige Bewegung wie Schwimmen oder sanftes Yoga hilft, die Gelenke beweglich zu halten. Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren können ebenfalls hilfreich sein.
Brustschmerzen
Spannungsgefühle oder Schmerzen in der Brust sind in den Wechseljahren nicht ungewöhnlich und meist auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen.
💡 Tipp: Ein gut sitzender, stützender BH kann helfen, den Druck zu lindern. Warme Kompressen oder Magnesiumpräparate können ebenfalls Erleichterung bringen.
Vaginale Trockenheit
Ein sinkender Östrogenspiegel führt häufig zu trockenen Schleimhäuten, was den Geschlechtsverkehr unangenehm machen kann.
💡 Tipp: Gleitmittel auf Wasserbasis oder eine lokal angewendete Östrogencreme können helfen, die Beschwerden zu lindern.
Verminderte Libido
Durch die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren sinkt bei vielen Frauen das sexuelle Verlangen.
💡 Tipp: Offene Kommunikation mit deinem Partner und ein Fokus auf emotionale Nähe können helfen, die Intimität aufrechtzuerhalten. Es gibt auch pflanzliche Mittel, die die Libido unterstützen können.
Urininkontinenz
Blasenschwäche kann durch die nachlassende Beckenbodenmuskulatur entstehen, was zu unfreiwilligem Harnverlust führt.
💡 Tipp: Beckenbodentraining (wie Kegel-Übungen) stärkt die Muskulatur und kann die Symptome deutlich verbessern.
Harnwegsinfektionen
Durch hormonell bedingte Veränderungen der Schleimhäute steigt das Risiko für Harnwegsinfekte.
💡 Tipp: Achte auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr und vermeide parfümierte Intimpflegeprodukte. Cranberry-Produkte können zusätzlich helfen.
Veränderungen der Hautelastizität
Sinkendes Östrogen macht die Haut trockener und weniger elastisch. Falten können schneller auftreten.
💡 Tipp: Verwende feuchtigkeitsspendende Cremes und achte auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C und Kollagen.
Haarausfall und Veränderungen der Haarstruktur
Hormonelle Schwankungen führen bei einigen Frauen zu Haarausfall oder veränderter Haarstruktur.
💡 Tipp: Verwende milde, natürliche Haarpflegeprodukte und achte auf eine Ernährung, die reich an Biotin und Zink ist, um das Haar zu stärken.
Trockene Augen
Der Mangel an Tränenflüssigkeit kann zu trockenen und gereizten Augen führen.
💡 Tipp: Tränenersatzmittel aus der Apotheke oder regelmäßige Pausen beim Arbeiten am Bildschirm können helfen, die Augen zu entlasten.
Verdauungsprobleme und Blähungen
Hormonelle Umstellungen können den Verdauungstrakt beeinflussen und zu Blähungen oder Verstopfung führen.
💡 Tipp: Achte auf ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit. Probiotische Lebensmittel wie Joghurt oder Sauerkraut fördern eine gesunde Verdauung.
Gewichtszunahme und veränderte Fettverteilung
Viele Frauen nehmen in den Wechseljahren zu, besonders im Bauchbereich. Dies liegt sowohl an hormonellen Veränderungen als auch an einem verlangsamten Stoffwechsel.
💡 Tipp: Regelmäßiges Krafttraining in Kombination mit einer proteinreichen Ernährung hilft, den Stoffwechsel aktiv zu halten und das Körpergewicht zu kontrollieren.
Osteoporose
Ein sinkender Östrogenspiegel schwächt die Knochendichte und erhöht das Risiko für Osteoporose.
💡 Tipp: Achte auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D, und integriere Gewichtstraining in deinen Alltag, um die Knochendichte zu stärken.
Herzklopfen und Herzrhythmusstörungen
Plötzliches Herzrasen oder unregelmäßige Herzschläge können beunruhigend sein, sind aber oft harmlos.
💡 Tipp: Bleib ruhig, atme tief durch und beobachte die Situation. Lass es aber dennoch von einem Arzt abklären, um sicherzugehen.
Schwindel
Hormonschwankungen können zu Schwindelanfällen führen, die kurzzeitig das Gleichgewicht beeinträchtigen.
💡 Tipp: Setz dich hin und trink ein Glas Wasser, wenn dir schwindelig wird. Achte auf langsame Bewegungen, um Stürze zu vermeiden.
Tinnitus
Ohrgeräusche wie Summen oder Pfeifen können durch hormonelle Umstellungen ausgelöst werden.
💡 Tipp: Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Meditation helfen, den Stress zu reduzieren, der den Tinnitus verstärken kann.
Kribbeln in den Extremitäten
Manche Frauen erleben ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Händen oder Füßen.
💡 Tipp: Sanfte Dehnübungen und regelmäßige Bewegung fördern die Durchblutung und können die Symptome lindern.
Hitzewallungen im Gesicht
Einige Frauen erleben Hitzewallungen besonders stark im Gesicht und Halsbereich.
💡 Tipp: Kühlende Gesichtssprays oder ein kaltes, feuchtes Tuch können schnelle Linderung bringen.
Empfindlichkeit gegenüber Temperaturänderungen
Viele Frauen berichten von einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber kalten oder warmen Temperaturen.
💡 Tipp: Achte auf eine angepasste Kleidung im Schichtsystem, damit du dich schnell an unterschiedliche Temperaturen anpassen kannst.
Veränderungen des Körpergeruchs
Ein veränderter Hormonspiegel kann auch den Körpergeruch beeinflussen, was einige Frauen als unangenehm empfinden.
💡 Tipp: Natürliche Deodorants ohne aggressive Chemikalien helfen, den Körpergeruch zu neutralisieren. Regelmäßiges Trinken von Wasser unterstützt die Entgiftung des Körpers.
Podcast Tipp:
Laut neuesten Erkenntnissen gehen Ärzt:innen mittlerweile von rund 70 Symptome aus. In meiner Podcast Episode mit Gynäkologin und Health Coach Daniela Bach spreche ich über die vielen Gesichter der Wechseljahre.
Die Symptome der Wechseljahre: Im Gespräch mit Daniela Bach
Comments