
Stell dir vor, du könntest deine Wechseljahre als eine Zeit voller neuer Chancen erleben – mit mehr Klarheit, Energie und Wohlbefinden. Genau hier setzt die traditionelle chinesische Medizin (TCM) an. Anders als die klassische Schulmedizin, betrachtet TCM den Körper als ein fein abgestimmtes Energiesystem, das in Balance gehalten werden muss – perfekt also, um typische Beschwerden der Menopause wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen sanft und ganzheitlich zu behandeln. Aber was steckt genau hinter TCM, und wie kannst du sie nutzen, um gestärkt durch diese Lebensphase zu gehen? Lass uns gemeinsam eintauchen!
Was ist TCM und wie hilft sie in den Wechseljahren?
Die traditionelle chinesische Medizin ist ein jahrtausendealtes Heilsystem, das Körper, Geist und Seele als Einheit betrachtet. Anstatt nur einzelne Symptome zu behandeln, zielt TCM darauf ab, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Besonders in den Wechseljahren – einer Zeit des hormonellen Umbruchs – können Methoden wie Akupunktur, Kräutertherapie und spezielle Ernährungskonzepte helfen, Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern.
Ein spannender Aspekt der TCM ist die 5-Elemente-Lehre, die jedem Lebensabschnitt bestimmte Qualitäten zuordnet. Frauen in den Wechseljahren befinden sich laut dieser Lehre in der sogenannten Metallphase – eine Phase der Klarheit und des Loslassens. Was bedeutet das konkret? Es geht darum, Überflüssiges aus dem Leben zu entfernen, Ballast abzuwerfen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Klingt befreiend, oder?
Welche Wechseljahrsbeschwerden kann TCM lindern?
Viele Frauen erleben die Wechseljahre als belastend – sei es durch körperliche Symptome wie Hitzewallungen, Gelenkschmerzen und Schlafstörungen oder durch emotionale Herausforderungen wie Angstzustände, depressive Verstimmungen oder Reizbarkeit. TCM bietet hier eine Vielzahl von Ansätzen, um die Symptome ganzheitlich zu behandeln:
Hitzewallungen und SchweißausbrücheTCM sieht Hitzewallungen als Zeichen eines Yin-Mangels – das kühlende, nährende Prinzip im Körper ist geschwächt. Mit Hilfe von kühlenden Lebensmitteln wie Gurken, Tomaten und Chrysanthemen-Tee sowie durch Akupunktur kann das Yin gestärkt und die innere Hitze ausgeglichen werden.
SchlafstörungenSchlafstörungen sind eines der häufigsten Wechseljahrsbeschwerden. Laut TCM hängt erholsamer Schlaf eng mit der Gesundheit der Leber und des Herzens zusammen. Kräutertees mit Passionsblume oder Melisse sowie Abendrituale, die zur Entspannung beitragen, können hier Wunder wirken.
Stimmungsschwankungen und ReizbarkeitWenn die Emotionen Achterbahn fahren, spricht TCM von einer Disharmonie des Qi, also der Lebensenergie. Durch gezielte Bewegung wie Qigong oder sanftes Yin-Yoga kann das Qi wieder in Fluss gebracht werden. Auch Atemübungen und Hypnomeditationen helfen, die innere Ruhe zu finden.
Ernährung nach TCM: Deine Küche als Medizin
Ein faszinierender Ansatz der TCM ist die Vorstellung, dass Nahrung Heilung sein kann. Statt direkt zu Medikamenten zu greifen, empfiehlt TCM, den Körper über die Ernährung zu stärken und in Balance zu bringen.
Hier einige Grundregeln, wie du deine Ernährung nach TCM gestalten kannst:
Morgens nährende Mahlzeiten einplanen: Der Morgen ist laut TCM die beste Zeit, um den Körper zu stärken. Ein warmes Frühstück wie Haferbrei mit wärmenden Gewürzen (Zimt, Kardamom) hilft, die Verdauung anzuregen und Energie für den Tag zu liefern.
Auf die Thermik der Lebensmittel achten: Lebensmittel werden in der TCM danach unterschieden, ob sie wärmend, kühlend oder neutral wirken. Wenn du oft unter Hitzewallungen leidest, solltest du kühlende Lebensmittel wie Gurken, Melonen und Blattsalate bevorzugen. Friert dir hingegen ständig, helfen wärmende Speisen wie Suppen, Eintöpfe oder Ofengemüse.
Vielseitigkeit und Achtsamkeit: Die TCM betont, wie wichtig es ist, bewusst zu essen und abwechslungsreiche, regionale und saisonale Lebensmittel zu verwenden.
Die Metallphase – Deine Chance auf einen Neuanfang
Die Wechseljahre werden in der TCM als ein ganz natürlicher Teil des Lebens betrachtet, in dem sich die Energie von außen nach innen richtet. Die Metallphase lädt dich dazu ein, innezuhalten und dir die Frage zu stellen: Was tut mir noch gut, und wovon möchte ich mich verabschieden? Genau wie ein Baum im Herbst seine Blätter loslässt, kannst auch du diese Zeit nutzen, um Ballast abzuwerfen und Raum für Neues zu schaffen.
TCM-Ministeps für den Alltag: Kleine Rituale mit großer Wirkung
Du willst TCM einfach mal ausprobieren? Hier ein paar kleine Schritte, mit denen du sofort loslegen kannst:
Starte deinen Tag mit einem warmen Getränk: Ein Glas warmes Wasser oder Kräutertee am Morgen unterstützt die Verdauung und hilft, den Stoffwechsel anzukurbeln.
Bewege dich achtsam: Qigong, Tai Chi oder sanftes Stretching können helfen, das Qi – deine Lebensenergie – zu harmonisieren.
Fußbad gegen kalte Füße: Ein warmes Fußbad vor dem Schlafengehen entspannt und fördert einen guten Schlaf.
Plane Pausen ein: In der TCM wird betont, wie wichtig es ist, regelmäßig zu pausieren, um die Energie zu regenerieren.
Mehr Infos dazu im Podcast: TCM Tipps für die Wechseljahre: Im Gespräch mit Greta Namboutin