Wechseljahre ... Klar, da denkt man sofort an Hitzewallungen, Schlafprobleme und diese Stimmungsschwankungen, die einem selbst (und den anderen!) das Leben schwer machen. Aber wusstest du, dass eine der ältesten Heilpflanzen der Welt genau hier ansetzen kann? Nein, wir sprechen nicht von Kamillentee, sondern von Cannabis. Ja, richtig gehört – und nein, wir schicken dich nicht in einen dubiosen CBD-Laden um die Ecke!
Medizinalcannabis ist weit mehr als ein Hype: Es bietet wissenschaftlich fundierte Möglichkeiten, viele Beschwerden der Wechseljahre zu lindern. Klingt spannend? Dann lies weiter, denn hier erfährst du alles Wichtige – ohne berauschenden Rauchwolken, aber mit klaren Fakten.
Was ist Medizinalcannabis überhaupt?
Medizinalcannabis ist nicht das Gleiche wie das Cannabis, das du vielleicht aus Filmen oder Klischees kennst. Es handelt sich um streng kontrollierte Präparate, die von Ärzt:innen verschrieben werden und genau auf deine Beschwerden abgestimmt sind. Die Hauptwirkstoffe, THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), haben jeweils spezielle Eigenschaften:
THC: Löst Krämpfe, lindert Schmerzen und reduziert Übelkeit.
CBD: Entzündungshemmend, beruhigend und angstlösend – ohne psychoaktive Effekte.
Zusammen wirken sie wie ein gut eingespieltes Team: effektiv und mit reduzierten Nebenwirkungen.
Warum ist Medizinalcannabis gerade in den Wechseljahren spannend?
Unser Körper verfügt über ein körpereigenes Cannabinoid-System, das viele wichtige Prozesse reguliert: von der Hormonbalance über das Nervensystem bis hin zur Stressbewältigung. Und genau hier kommt Medizinalcannabis ins Spiel. Es unterstützt dieses System bei:
Schlafstörungen: Endlich wieder durchschlafen – klingt nach einem Traum, oder?
Stimmungsschwankungen & Angstzuständen: Für mehr innere Ruhe in stürmischen Zeiten.
Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen: Linderung, die bewegt – wortwörtlich.
Studien, wie eine große kanadische Umfrage mit 1.500 Frauen, zeigen: Drei Viertel der Teilnehmerinnen berichteten, dass Cannabis ihre Beschwerden positiv beeinflusst hat.
Wie läuft eine Medizinalcannabis-Therapie ab?
Ganz wichtig: Keine Selbstversuche mit dubiosen Ölen oder Blüten aus dem Internet. Medizinalcannabis wird ausschließlich von Ärzt:innen verschrieben, individuell dosiert und über Apotheken bezogen.
Die Darreichungsformen reichen von Tropfen und Ölen bis hin zu Inhalationsgeräten. Die Wahl hängt davon ab, welche Beschwerden behandelt werden sollen. Zum Beispiel:
Inhalation: Schnelle Linderung bei akuten Beschwerden wie Schmerzen.
Öle und Kapseln: Für eine langanhaltende, stabile Wirkung – perfekt für chronische Symptome.
Vorsicht, Vorurteile!
Warum gibt es eigentlich immer noch so viel Skepsis? Oft liegt es daran, dass Cannabis jahrzehntelang als reines „Rauschmittel“ abgestempelt wurde. Doch die Zeiten ändern sich: Die Forschung ist in Bewegung, und immer mehr Fachleute erkennen das Potenzial dieser uralten Heilpflanze. Wichtig ist, dass wir offen darüber sprechen – ohne es als Wundermittel zu glorifizieren, aber auch ohne unnötige Panikmache.
Medizinalcannabis: Das solltest du wissen
Nebenwirkungen: Ja, sie sind möglich – wie bei jedem Medikament. Müdigkeit, Schwindel oder Appetitsteigerung gehören dazu. Deshalb gilt: Langsam starten und die Dosis gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt anpassen.
Keine Lifestyle-Produkte: Medizinalcannabis aus der Apotheke ist streng kontrolliert und hat nichts mit den Produkten aus CBD-Läden zu tun.
Medizinalcannabis ist kein Allheilmittel, aber eine spannende Option, wenn es darum geht, die Wechseljahre mit mehr Balance und weniger Beschwerden zu erleben. Es bietet Frauen eine Möglichkeit, auf sanfte Weise ihre Lebensqualität zu verbessern – wissenschaftlich fundiert und individuell angepasst.
Du bist neugierig geworden? Dann sprich mit deiner Ärztin oder deinem Apotheker und informiere dich. Denn: Die Wechseljahre sind deine Chance, neue Wege zu entdecken – und Medizinalcannabis könnte einer davon sein.
Mehr Infos dazu im Podcast: Medizinalcannabis in den Wechseljahre: Im Gespräch mit Yvonne Wagner